Um die richtigen Sprechlaute zu bilden, müssen komplexe Bewegungsabfolgen korrekt geplant, ‘programmiert’ und zeitlich exakt koordiniert werden. Beim Vorliegen einer Sprechapraxie ist genau diese Fähigkeit beeinträchtigt. Dabei werden häufig einzelne Komponenten von Sprechbewegungen entstellt, ersetzt, ausgelassen oder hinzugefügt. Es kann aber auch relativ fehlerfreie Sprechphasen geben.
Charakteristische Symptome einer Sprechapraxie sind:
- häufige Laut-Fehler beim Sprechen (beim spontanen Sprechen sowie beim Nachsprechen)
- verlängerte Konsonanten- und Vokaldauern
- artikulatorische Suchbewegungen beim Sprechen
- hohes Fehlerbewusstsein und Korrekturverhalten des Patienten
- Sprechanstrengung
- verlangsamtes, silbisches Sprechen, Pausen zwischen Silben und Wörtern
Schriftsprache und Sprachverständnis sind bei der reinen Sprechapraxie im Gegensatz zur Sprachstörung/Aphasie unbeeinträchtigt. Auch sind im Gegensatz zur Sprechstörung/Dysarthrie bei einer reinen Sprechapraxie die Sprechbewegungen an sich ungestört.
Allerdings tritt eine Sprechapraxie oft zusammen mit einer Aphasie oder einer Dysarthrie auf. Dann ist es notwendig, diese beiden Störungen voneinander zu unterscheiden, um die Behandlung möglichst effektiv zu planen.