Eine häufige Beobachtung bei Menschen mit schwerer Aphasie ist, dass sie besser Lieder singen können als die selben Liedtexte ohne Melodie zu sprechen. Daher wurde lange vermutet, dass die Melodie den Aphasikern das Sprechen erleichtert. Benjamin Stahl und Kollegen am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig haben bei Patienten mit unflüssiger Aphasie eine Studie zum Singen durchgeführt, um diese Annahme zu überprüfen. Den Ergebnissen zufolge ist es eher der Rhythmus und die Floskelhaftigkeit der Liedtexte als die Melodie eines Liedes, die es den Aphasikern ermöglichen, besser zu singen als zu sprechen. Der gezielte Einsatz von Rhythmus könnte daher in Zukunft eine hilfreiche Rolle in der Sprachtherapie spielen, vermuten die Forscher.
Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Studie.